Kern-Bereich

Den Kern, also den Bereich der klanggebenden  Saiten habe ich zweckmäßig definiert, um die physikalische Zusammenhänge vom ergonomischen und ästhetischen Blickwinkel zu trennen.

Bei Gitarren und verwandten Instrumenten sind trotz Modell-Vielfalt viele Teile und Details identisch oder sehr ähnlich gestaltet. Oft liegt der Unterschied in den Dimensionen, nicht aber in den Proportionen.

Professionelle Gitarrenbauer arbeiten nach verschiedenen Schablonen für die jeweiligen Einzelteile.  Sie besitzen genug theoretische und praktische Erfahrung, um zu wissen, wie alles zusammen passt.

Für Amateur-Anfänger gibt es, neben verschiedenen Zeichnungs-Vorlagen, ein griffiges Hilfsmittel zum Selbstbauen – die START-Schablone. Hierbei handelt es sich um einen Kern-Bauplan, nicht auf Papier, sondern auf einer harten, 3 mm dicken, weißen HDF-Platte. Ihr Zweck ist, die Zusammenhörigkeit einzelner Baugruppen und Teile anschaulich darzustellen und alle Eck-, Stütz und Kontrollpunkte direkt abtasten oder markieren zu können.

Das Erstellen der START-Schablone zeigt sowohl dem Anfänger als auch dem Fortgeschrittenen, wo man aufpassen muss, um spätere Fehler zu vermeiden. Empfehlenswert ist es, für spätere Projekte gleich weitere START-Schablonen, mit anderen Standard-Mensurlängen anzufertigen.

Das Erstellen der Schablonen in Maßstab 1:1  lässt sich mit der Generalprobe vor der Premiere vergleichen. Dabei lassen sich noch Unebenheiten „ausbügeln“ und Fehler berichtigen und beim Zusammenstellen aller Teilschablonen sieht man, wie genau und sauber man gearbeitet hat. Positiv ist außerdem, dass das Schablonenmaterial relativ billig ist. Die digitale Arbeitsweise am PC ist im Prinzip vergleichbar, nur statt Schablonen, erstellt man Datentabellen für CNC.

 

Das Erstellen einer STARTing-Vorlage

Das Erstellen einer STARTing-Vorlage hilft Anfängern und Fortgeschrittenen, nach späteren Fehlern Ausschau zu halten. Für spätere Projekte wird empfohlen, zusätzliche STARTing-Vorlagen mit unterschiedlichen Standard-Mensurlängen zu erstellen. Dazu müssen wir die Positionen der Bünde nicht zeichnen, da eine kalibrierte Schablone oder ein präzises Metalllineal verwendet werden muss, um sie beim Schneiden der Rillen im Griffbrett genau zu positionieren. Und natürlich eine zuverlässig überprüfte Tabelle der Positionen der relevanten Mensur mit einer Genauigkeit von Hundertsteln von Millimetern.

Das Erstellen von Vorlagen im Maßstab 1:1 kann mit der Generalprobe vor der Premiere verglichen werden. Unebenheiten können immer noch rechtzeitig "gebügelt" und Fehler korrigiert werden. Nach dem Zusammenstellen aller Teilvorlagen können wir sehen, wie genau und sorgfältig wir gearbeitet haben. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass das HDF- oder MDF-Schablonenmaterial relativ billig ist. Die digitale Arbeitsweise auf einem PC ist grundsätzlich vergleichbar, nur dass wir anstelle von Schablonen Datentabellen für die CNC erstellen.

A C D B die wichtigsten Messpunkte

Das Erstellen einer START-Schablone

Auf der Mittelinie liegen die wichtigsten Messpunkte:

A – der  NULLPUNKT, liegt genau am Schnittpunkt von Mittellinie und   Mensurlinie,

B – markiert die Lage des Sattels, genauer die Sattelvorderkante (oder Mitte der Krone des Nullbundstäbchens),

C – liegt auf der Mittellinie dort, wo der Hals endet und die Halstasche anfängt. Achtung: Das Griffbrett kann länger als der Hals sein!

D – halbiert die Mensurlänge und entspricht dem 12. Bundstäbchen (Oktave)

 

Die Vorstellung neuartiger Methoden lässt gerne Skeptiker Bedenken, Misstrauen und Zurückhaltung äußern. Wie zum Beispiel in diesem Kommentar aus einem Forum:

F.M.  „…der Hintergrund für die Anfertigung einer sog. "Start-Schablone" beim Nachbau eines Instruments bleibt mir schleierhaft, wenn es bereits Baupläne gibt.  Statt Skalierungs-fehler beim Ausdrucken hast du beim Selbstzeichnen halt dann eigene Messfehler ....“

Meine Argumente für eine START-Schablone

  • Durch eigene Messfehler lernt man am besten und man  zieht eventuell vorhandene und gemerkte fremde Fehler nicht fort.
  • Die eine START-Schablone, erstellt man nur einmal pro jeweilige Mensur.

Vorteile der START-Schablonen sind:

  • - für die Arbeit in der Werkstatt ist die robuste HDF- Platte besser geeignet als ein Papierplan,
  • - lässt sich in jeder Ecke (platzsparend) ablegen, hinstellen und stapeln
  • - enthält nur das Wichtigste, spornt an kreativ zu sein,
  • - die Hals-Korpus-Passung ist exakt beschrieben,
  • - universal für die jeweilige Mensur,
  • - durch Koordinaten-Darstellung mit CAD, CNC kompatibel,
  • - man braucht keinen eigenen Drucker, Plotter oder Gang zum Copy-Shop.

Immerhin haben die eifrigen Kritiker mittlerweile aufgehört meine Methode der Koordinaten-Vermessung schlecht zu reden. Sie wird nur teils ignoriert oder bestenfalls toleriert. Dagegen freue ich mich immer öfter über Anfragen, ob ich einige Koordinaten näher erklären oder ergänzen könnte.


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