Meine Suche nach der idealen Gitarre

Wenn ich in Zeitschriften über Gitarren und Bassgitarren stöbere oder gelegentlich versuche, welche der im Soundland ausgestellten Gitarren "in meine Hand passt" und mein Ohr erfreut, wird es ein Dutzend ausgewählte geben. Bei uns zu Hause ist jedoch nur Platz für maximal vier Gitarren und ein Klavier. Von jenem Dutzend ausgewählter Gitarren könnte ich natürlich kaum alle bezahlen. Und deshalb habe ich vor langer Zeit als Amateur angefangen und unzugängliche Gitarren-Modelle selbst gebaut. Alles hat seine Zeit, und da meine Zeit als aktiver Musiker schon lange vorbei ist, brauche ich keine neuen Gitarren mehr. Umso mehr interessiert mich jetzt der Aufbau und die Technologie der Gitarrenproduktion. Meine Zeichnungen, Skizzen und Spezifikationen auf Papier nehmen zu und ich verliere langsam den Überblick.

Auf die Frage, warum ich keine gut ausgestattete Werkstatt habe und keine Gitarren oder Schablonen zum Verkauf herstelle, antworte ich:

Man muss wissen, wann es Zeit ist, sich mit zunehmenden Alter der abnehmenden körperlichen und geistigen Frische anzupassen. Man muss in der Lage sein, die Auswirkungen von Wettbewerb, Werbung und technischem Fortschritt einzuschätzen. Und deshalb möchte ich nichts produzieren, wovon es bereits genug gibt. Was ich anbiete, erfüllt meinen Lebenssinn und ich hoffe, dass es auch die Kreativität jüngerer unterstützt.

Überall ist von Digitalisierung die Rede, daher sollten all meine "Blaupausen" als Grafikdateien, auf der Festplatte oder in der Cloud gespeichert werden. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich alles scannen soll, damit es ein nützliches Format für eine Festplatte hat. Da ich wusste, dass viele Details wiederholt wurden, kam mir der Gedanke, das gesamte System durch Grafiken im Koordinatensystem mit einer Tabelle ausgewählter Kontrollpunkte zu vereinfachen. So viele Kontrollpunkte wie nötig, damit wir jedes Gitarrenmodell visuell erkennen und identifizieren können. Natürlich gibt es auch die Hauptspezifikationen ("specs"), wie die Mensurlänge, die Anzahl der Bünde, die Breiten des Griffbretts, einen Hinweis auf den Hardwarehersteller und dergleichen.

Warum Navigator?

Die Navigation ist im Allgemeinen eine Aktivität, mit der Sie Ihren Standort überall auf der Welt bestimmen und den Weg zu einem Ziel sicher finden können.

Auf dem Griffbrett einer Gitarre oder Basses schnell und sicher die Ton- oder Akkordpositionen zu finden, nennt man auch Navigieren.

Das Buch "E-Gitarren Navigator" befasst sich dagegen mit der Ermittlung der Positionen charakteristischer Punkte, Linien, Abstände und Formen von Teilen der Gitarre als Ganzes.

Im Gegensatz zu technischen Zeichnungen verwendet "E-Gitarren Navigator" keine klassische Bemaßung, sondern hauptsächlich die Koordinaten der Positionen der Endpunkte, Mittelpunkte etc.

Alles findet in den X- und Y-Koordinaten des normalen kartesischen Systems statt. Die dritte Dimension, die Z-Koordinate, wird nach Bedarf verwendet.

Und die Hauptrolle dabei spielt der Ursprung,

der   N U L L P U N K T

unaffällig unter dem Steg liegend.

Der Navigator beansprucht nicht die absolute Genauigkeit der dargestellten Koordinaten. Ziel ist es, eine Methode vorzustellen, mit der Spezifikationen mit ausgewählter Genauigkeit klar dokumentiert werden können.

Vielleicht bist du als Anfänger begeistert davon, selbst eine E-Gitarre zu bauen, suchst nach einem detaillierten Bauplan oder einer Zeichnung und möchtest nicht Zeit verlieren, indem du unnötig die Formen anderer Gitarren misst. Zögere nicht, den ersten Schritt zu tun, nimm ein Blatt Papier von ca. 40 x 60 cm (oder einen PC mit geeigneter 2D-Software) und zeichne ein Raster mit 24 Quadraten von 10 x 10 cm. In dem Buch findest du fast 30 gerasterte Gitarrenbody-Vorlagen und Anweisungen, wie man diese einfach und genau auf das Original vergrößern kann.

Gitarrenselbstbau nach Augenmaß

Vielleicht stellte jeder, der anfing, E-Gitarre zu spielen, fest, dass er entweder eine andere, perfektere Gitarre braucht, oder die vorhandene Gitarre muss man für sich selbst modifizieren, verbessern oder mindestens nur schöner machen.
Braucht man dazu unbedingt eine Schreiner-Werkstatt?

Alles, nur mit Handwerkzeugen und in einer kleinen Kammer machen oder lieber gleich die richtige Gitarre kaufen?

Meine ersten beiden gekauften Gitarren habe ich "verbessert", aber dem Sound hat es nicht viel geholfen. Damals war ich erst 16 Jahre jung. Nach zwei Jahren kam ich zu dem Schluss, dass es kein Problem wäre, selbst eine Gitarre zu bauen, wenn ich doch schneiden, bohren, stemmen und hobeln könnte. Und überraschenderweise klang die fertige Gitarre fast wie Hank Marvins Strat von der Shadows. Wahrscheinlich, weil sie fast 7 kg wog.

Die Frage ist, wie es möglich war, wenn ich die physikalischen Gesetze von Saitenschwingungen, Messungen usw. nicht klar kannte.
Die sorgfältige Übertragung der Abmessungen der halbakustischen Gitarre Neoton, ihres Griffbretts, der Positionen der Bünde, trug zum Erfolg bei. Und insbesondere dank des verschiebbaren Steges.

Lernen einfach durchs (nach) Machen!